Gefährlicher Genuss? Getränke und Trinkpraktiken seit der Frühen Neuzeit

Gefährlicher Genuss? Getränke und Trinkpraktiken seit der Frühen Neuzeit

Veranstalter
Mareen Heying (FernUniversität Hagen), Sina Fabian (Humboldt-Universität zu Berlin), Dennis Schmidt (FernUniversität Hagen), Tobias Winnerling (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Veranstaltungsort
FernUniversität Hagen
Gefördert durch
FernUniversität Hagen
PLZ
58097
Ort
Hagen
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
28.09.2022 - 30.09.2022
Von
Sina Fabian, Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus, Humboldt-Universität zu Berlin

Die Tagung an der FernUniversität Hagen untersucht Trinkpraktiken sowie ihre Aushandlungs- und Wandlungsprozesse von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert. Eine Teilnahme ist vor Ort und digital möglich. Anmeldungen bitte an: Jutta Bürger-Kaiser: sekretariat-przyrembel@fernuni-hagen.de.

Gefährlicher Genuss? Getränke und Trinkpraktiken seit der Frühen Neuzeit

Getränke sind lebensnotwendig. Wer, wie, wo, was, wann trinken durfte und konnte, unterlag jedoch kontinuierlichen Aushandlungs- und Wandlungsprozessen. Ihre Bedeutungen changierten zwischen Alltagsgetränken, medizinischen Heil- oder Suchtmitteln und prestigeträchtigen Genussmitteln. Sie waren mit spezifischen Zuschreibungen und Praktiken verbunden. Die Tagung untersucht diese Praktiken und ihre Aushandlungs- und Wandlungsprozesse, die Aufschluss über soziale, politische, kulturelle und wirtschaftliche Ordnungsvorstellungen geben.

Programm

Mittwoch, 28. September 2022

18.00 Uhr
Treffpunkt Campus Hotel
Stadtrundgang mit Fabian Fechner: Schluckebiers Erben. Schlaglichter auf Hagens Trinkorte

Donnerstag, 29. September 2022

09.30–09.45 Uhr Grußwort der Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert (Hagen)

09.45–10.15 Uhr Einführung (Sina Fabian, Mareen Heying, Dennis Schmidt und Tobias Winnerling)

10.15–10.30 Uhr Pause

10.30–12.30 Uhr Panel I „Wandel um 1800“

Matthias Asche (Potsdam) / Marvin Gedigk (Karlsruhe): Universität und Geselligkeit – akademische Trinkpraktiken zwischen Habitus, Ritual und Distinktion von der Frühen Neuzeit zum frühen 20. Jahrhundert

Henning Bovenkerk (Münster): „daß auch der bloße Besitz von Kaffee und Thee und des zu seiner Bereitung und Genießung erforderlichen Geschirres mit gleicher Strafe gebüßet werden soll“ - Materielle Trinkkultur im Spiegel von Nachlassverzeichnissen. Westfalen, 17. und 18. Jahrhundert

Adriaan Duiveman (Nijmegen): The health drinking debate Ritual, sociability, and sin in the seventeenth- and eighteenth-century Dutch Republic

12.30–14.00 Uhr Mittagspause

14.00–16.00 Uhr Panel II „Soziabilität“

Gabrielle Robilliard (Oldenburg): Drinking alone. Coffee, tea and chocolate consumption as a solitary pursuit in eighteenth-century Europe

Florian Greiner (Heidelberg): Die Kneipe als Refugium – Arbeiterbewegung, Wirtshäuser und Alkoholkonsum im Deutschen Kaiserreich

Franziska Meifort (Oldenburg): (Trink-)Rituale als Manifestation von Herrschaft: Die Bremer Schaffermahlzeit

16.00–16.30 Uhr Pause

16.30–18.30 Uhr Panel III „Abhängigkeit und Abstinenz“

Vanessa Höving (Hagen): Abstinenzkultur und Geschlecht um 1900 im Blick der Literatur

Anne Hultsch (Wien): Vodka als Katalysator von Emotionen

Mette Bartels (Göttingen): Mit dem Kochlöffel gegen die Trunksucht. Haushaltungslehrerinnen und ihre internen Professionalisierungskämpfe im Spiegel der Alkoholfrage

Freitag, 30. September 2022

09.30–11.30 Uhr Panel IV „Alkohol (post)kolonial“

Martin Gabriel (Klagenfurt): Pulque-Konsum, Wirtschaftsleben und gesellschaftliche Ordnung im frühneuzeitlichen Vizekönigreich Neuspanien

Nina Studer (Bern): „Freiwillige Vergiftungen“: Medizinische Beschreibungen von Kaffee, Tee und Alkohol im kolonialen Maghreb

Michael Rösser (Bamberg): „Absolute Anarchy in my Firm.” – Alkoholkonsum und Eisenbahn(bau). Globale Bourgoisie, ‚Prekäre Weiße‘ und afrikanische Agency in Deutsch-Ostafrika

11.30–12.30 Uhr Mittagspause

12.30–14.30 Uhr Panel V „Wandel um 1970“

Melanie Foik (Münster): Alkohol und Kriminalität im sozialistischen Polen: „Der makabre Pitaval“ von Stanisław Szenic vor dem Hintergrund der Anti-Alkohol-Kampagne in den 1960er-Jahren

Lisbeth Matzer (München), Masse vs. Klasse? Die unsichtbare Europäisierung des Weins (ca. 1960–1990)

Nancy Bodden (Bochum), Vom „Ammenbier“ zum modernen Erfrischungsgetränk: Die Neuerfindung des Malztrunks in den 1970er-Jahren

14.30–15.00 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Jutta Bürger-Kaiser
E-Mail: sekretariat-przyrembel@fernuni-hagen.de